Jenke als...Kinderanimateur
Mallorca/Spanien, 2005
Elf Animateure und ich der EXTRA Reporter, der in den nächsten vierzehn Stunden ihren Job machen wird. Ich werde geschminkt und ich werde gejagt – ich werde provoziert und malträtiert. Oft bis zur Schmerzgrenze.
Nur damit sich die Kleinen auch rund um die Uhr wohlfühlen. Schließlich haben die Eltern viel Geld bezahlt und sich so ein paar kinderlose Stunden erkauft - im Family-Club-Hotel. Wo sich die Familie erst wieder beim Abendessen trifft.
Mein erster Morgen als Animateur beginnt mit Spielen aus meiner Kindergartenzeit – und genauso fühle ich mich hier. Nur das meine Freunde damals viel netter zu mir waren. Ich habe mir vorgenommen alles mitzumachen, um so in Kontakt mit den Kindern zu kommen. Doch die lassen mich auflaufen, verzeihen mir nicht den kleinsten Fehler.
Nach ein paar Stunden Kinderbetreuung am Vormittag haben die Kinder jetzt Pause. Die Animateure nicht. Es scheint in diesem Club sogar: niemals.
Irgendwo steht oder liegt immer jemand, der von einem etwas will. Denn laut Clubphilosophie dürfen auch die Erwachsenen sich im Urlaub nicht langweilen. Und wenn sie es noch so gerne wollen.
Und damit selbst die Jugendlichen "gut drauf beleiben", springt der Animateur immer wieder mit einer Horde Pubertierender in den Pool, lässt sich dort von ihnen untertauchen und nassmachen.Und verliert sein Lächeln niemals. Grundvoraussetzung.
Sportlich sollte er außerdem sein, mit einem enormen Spieltrieb. Lust auf alles und das zu jeder Zeit. Ein Animateur sagt niemals nein!
Mein persönlicher Horrormoment fand am Abend statt. Denn Animateure müssen auch am Unterhaltungsprogramm mitmachen, nachdem die Gäste das Buffet als Wüste hinterlassen haben. Ich musste den Kugelfisch geben, in einer miesen Theaterinszenierung, die so mies war, das sie mir körperliche Schmerzen bereitete. Als Kugelfisch im Billo-Kostüm vor sonnenverbrannten Touristen tanzen und singen war für mich...
HÖCHSTSTRAFE.
