Jenke als Flugzeugabfertiger
Wenn alles gut gelaufen ist, fehlt auch diesmal kein einziger Koffer.
180 Passagieren auf dem Weg nach Mallorca reisen mit etwa sechs Tonnen Gepäck. Verstaut von Männern, die jedes Mal ihre Knochen dafür hinhalten. Diese Arbeit gehört zu den körperlich schwersten. Die Männer, die Flugzeugabfertiger sind, haben nur sehr wenig Zeit, die Maschinen zu be- und entladen. Insgesamt 45 Minuten pro Ferienflieger. Dann muss die Maschine beladen und aufgetankt sein und wieder Richtung Startbahn rollen. Wenn nicht wird's verdammt teuer. Insgesamt rund zwölf Tonnen Koffer, die sie jedes Mal heben müssen. Hinzukommt, dass sie auch für die Sicherheit der Maschine zuständig sind, für die Frischwasserversornung und das Entleeren der Klos. Ach ja, für den letzten Kontrollrundgang um die Maschine kurz vor Abflug sind sie auch noch verantwortlich.
Alfons Walterskötter arbeitet schon die Hälfte seines Lebens hier am Flughafen Münster-Osnabrück. In wenigen Tagen wir der Familienvater 51. Vor wenigen Jahren noch hockten sie zu zweit im Flugzeugbauch.
Heute schleppt Alfons die bis zu 35 Kilo schweren Koffer alleine. Für rund 2000 € Brutto im Monat.
Jeder einzelnen Koffer wird er beim Entladen dreimal heben. Zuerst aus der Maschine, dann in den Gepäckwagen und schließlich aufs Gepäckband, an dessen Ende der Passagier wartet. Drei Mal drei Tonnen Koffer, allein bei einem einzigen Flieger aus Palma.
Ich werde mit ihm schleppen, schwitzen, lachen, stöhnen und mit Alfons einen ganz wunderbaren Menschen kennenlernen.