Jenke als... Muschelfischer
Finde heraus, ob man Miesmuscheln wirklich nur in den Monaten mit "R" essen soll. Und warum auf den meisten Verpackungen immer holländische Firmen auftauchen. Fahr mit raus aufs Meer, Jenke und erzähl uns davon.
Bereits nach wenigen Minuten auf dem friesischen Kutter bin ich schockiert: Nach mehr als einhundert Jahren Muschelfang in Deutschland sind nur noch 13(!) Muschelkutter auf Nord- und Ostsee unterwegs. Lediglich 150 Familien leben bei uns noch ausschließlich vom Fang eines meiner Lieblingstierchen, die vom Kutter aus weiter in die Holländische Muschelstadt Yerseke reisen. Denn das Geschäft mit dem Schalentier ist fest in holländischer Hand. (Bei den Nordseekrabben ist das übrigens genauso). Von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang leeren wir allein an diesem Tag rund 60.000 Kilo Miesmuscheln aus den Netzen. Zusätzlich leider auch (für mein Empfinden viel zu viel) Beifang, wie Seesterne, kleine Schollen und Dorsche etc., der den ungewollten Ausflug an Land nur selten überlebt. Wer beruflich Muscheln fangen will, braucht dafür eine Lizenz. Die ist mit rund 280.000 €/Jahr nicht nur ziemlich teuer, sie ist auch eigentlich nicht mehr zu bekommen. Denn die Anzahl der Fanglizenzen wurde streng begrenzt. Der Muscheln zu liebe - und das ist auch gut so!
Ach übrigens: man kann die Miesmuschel auch in den Monaten ohne "R" essen, denn diese Regel stammt noch aus der Zeit, als es keine Kühlwagen gab und die Tierchen während des Transportes durch die warme Jahrszeit schneller umkamen.
Lecker! Lecker! Lecker!
Ob roh und frisch aus dem Meer oder gekocht oder leicht bemehlt in Butter gebacken. Ob sauereingelegt im Glas oder eingedost in eine Tomatensoße. Ob auf der Pizza oder den Spaghetti. Auch als Salat und Suppe ein Knaller. Ich liebe sie auf dem Brötchen und im Rührei, mit Crème Fraîche und ...