Jenke als... Rallyefahrer
Sie gilt als eine der härtesten Rallyes der Welt, die Transsyberia.
In 14 Tagen quer durch Russland, Sibirien und die Mongolei über eine Strecke von 7500 Kilometern. In den bis 650.000 Euro teuren Autos sitzen die Verrückten dieser Welt: Ein Scheich, ein Fremdenlegionär, ein wohlhabender Fabrikbesitzer, zwei Frauen, ein Deutscher Rallyemeister..........
Ja, und plötzlich auch ich, der rallyeunerfahrene Fernsehreporter.
Was für ein Traumstart: mitten auf dem Roten Platz in Moskau röhren die hochmotorisierten Rallyewagen auf und lassen den stellvertretenden Bürgermeister vor dem Kreml hustend in der Abgaswolke zurück.
Es heißt, Putin höchstpersönlich hätte dieser Rallye seinen Segen gegeben. Das zu glauben fällt nicht schwer. Warum sonst winken uns die, ansonsten eher grimmigen Verkehrspolizisten in den zwei Wochen, trotz zahlreicher Verstöße gegen die russischen Verkehrsregeln, einfach durch ihre Kontrollen. Nur ganz selten muss ein Rallyeteilnehmer einen Dorfpolizisten mit dem 10-Dollar-Schein davon überzeugen, dass sein Geschwindigkeitsmessgerät mal neu justiert werden müsste.
Die Route ist fantastisch, die Landschaft quer durch Sibirien ein Traum. Die Begegnungen mit den Menschen unterwegs sind nachhaltig bereichernd. Bei meinem einzigen, unsere weitere Teilnahme bedrohenden Unfall in der Steinwüste der Mongolei, rettet uns ausgerechnet ein stummer Mongole auf seinem Esel. Mit viel Zeit, Geduld und großen Steinen befreit er uns aus der festgefahrenen, ausweglosen Situation.
Für mich ein Highlight in meinem Job als Erlebnisreporter. Jeder einzelne Tag der Reise war spannend und die meisten Bilder und Eindrücke werde ich im Leben nicht vergessen. Doch natürlich habe auch ich mich hin und wieder gefragt: was soll das eigentlich alles?
Und auf eine Antwort wartend spürte ich, breit grinsend die Augen an den Horizont genagelt, wie mein Fuß langsam das Gaspedal langsam nach unten drückte.