Zwangsfütterung junger Mädchen
Nouakchott/Mauretanien, 2010
Tinga weiß, dass ihre Tage gezählt sind. In einer Woche wird ihre unbeschwerte Kindheit brutal beendet. Dann wird die Neunjährige zwangsgefüttert, wie die anderen Mädchen im Dorf.
Mit einer festen Vorgabe: Als Zwölfjährige muss Tinga 80 Kilo wiegen, denn nur dann ist sie ein hübsches Mädchen und eine begehrte Braut in ihrem Dorf.
Gemästet wird das junge Mädchen von der eigenen Oma, die mir im Interview folgendes erklärt:
Oma: "Ich heiße Viktoria und bin siebzig Jahre alt. Ich wurde selbst zwangsgefüttert, als ich fünf war. Mit Milch, den ganzen Tag über und die ganze Nacht. Ich wurde gezwungen. Und als ich nicht mehr konnte, wurden meine Finger und Füße zwischen diese zwei Stöcke geklemmt und solange zusammengequetscht, bis ich schließlich weitergegessen habe. Ich wurde auch geschlagen. Zwölf Monate dauert das Füttern, dann bekam ich einen Monat Pause bevor alles von vorn losging. Nach insgesamt drei Jahren war Schluss. Da konnte ich nicht mehr atmen, nicht mehr sprechen und nicht mehr gehen. So fett war ich."