Das Penisrestaurant
Peking/China, 2009
Es sieht aus wie eine gewöhnliche Restaurantküche. Und doch ist es der wohl einzige Ort auf dieser Welt, an dem jeden Abend 30 verschiedene Tierpenis und -Hodengerichten zubereitet werden. Denn nichts– so glauben viele chinesische Männer – steigert die männliche Potenz so intensiv wie der Genuss tierischer Geschlechtsteile. Doch dieser Glaube ist teuer: Bis zu 11.000 Euro zahlen die Gäste für das sechs Personen Penismenü.
Viel Überwindung und ungewöhnliche Mahlzeiten aus einem Land, in dem die Menschen scheinbar alles in den Topf werfen, was sich bewegt.
"Kraft und Stärke" heißt der Schlemmertempel und steht im Zentrum von Peking. Von Außen sieht er aus, wie der Chinese bei uns um die Ecke. Nichts lässt die Penisküche erkennen und das ist beabsichtigt. Denn auch in China ist das außergewöhnliche Menüangebot sehr umstritten. Ich bin verabredet mit Mister Li, dem Koch der eigentlich ein Penisexperte ist. Denn wer glaubt, so ein Penis brate sich von ganz alleine, der irrt. Strenge Regeln bei der Zubereitung machen das beste Stück überhaupt erst genießbar. Und jedem Tierpenis wird eine andere Wirkung nachgesgat, vielleicht heissen auch deswegen die Kellnerinnen hier "Ernährungsberater" und fragen erstmal nach den Beschwerden der Gäste, bevor sie ihre Menüempfehlung aussprechen.
Ich entschied mich übrigens für das "Penisfondue", sechs Gänge mit den Gechlechtsteilen vom Schaf, Rentier, Schlange, Pferd, Esel und Wasserbüffel.
Mahlzeit!