Jenke als...Kiezportier
Hamburg/Deutschland, 2006
Sie sind Türsteher, möchten aber lieber Portier genannt werden.
Ihr Arbeitsort: St. Pauli, flankiert von Bordellen und Sexshops.
Nur wenn die Türsteher pfiffig sind, laufen hier auch die Geschäfte gut. Und friedlich.
Jeder auf St. Pauli bringt seine Geschichte mit, meist romanreif, doch kaum einer redet darüber. Der Kiez ist ein Ort, an dem das frühere Leben nicht mehr zählt.
Seit 27 Jahren betreibt Susi Ritsch aus Köln ihre Showbar auf St. Pauli. Viel länger schon arbeitet Günther, der sich Christoph nennt im Milieu.
Einem Auftragsmord in letzter Sekunde entkommen, arbeitet Christoph seit acht Jahren bei Susi als Chefportier unter falschem Namen.
Seine Aufgabe ist es, den noch leeren Laden jeden Abend auf's Neue mit Gästen zu füllen. Nicht leicht, bei einem Eintritt von 28 €.
Sind die Gäste erstmal im Laden, wird ihnen Appetit gemacht mit schönen, langen Mädchenbeinen, ausgestellten Brüsten und sehr knappen Kostümen, die schließlich auch noch fallen. Dazu jede Menge erotisch-eindeutige Bewegungen und Berührungen und schon schnürrt sich den meist männlichen Besuchern erst die Kehle und dann die Haupt-Blutversorgung ins Hirn zu. Vor Begeisterung. Noch eine Flasche Schaumwein und ab ins Separee.
Erst durch Privattänze im Separee, spendierte Drinks und Zärtlichkeiten wird der große Umsatz gemacht. Doch über Geld und Details redet in dieser Branche niemand gerne.
Auch Christoph nicht, der eigentlich Günther heisst.