Jenke als...Müllmann
Berlin/Deutschland, 2006
"Lasst uns von Tonne zu Tonnen eilen, wir wollen dem Müll eine Abfuhr erteilen." (heinz erhardt)
Kaum ein Beruf hat ein so schlechtes Ansehen, wie der des Müllmanns. Dreck und Gestank pflastern seinen Weg und die Frauen flippen auch nicht gerade aus, wenn sie von der neuen Bekannschaft erfahren, dass er ein Müllmann ist. Die Männer in Orange hingegen erzählen meist stolz von ihrem guten Verdienst und dass ja schließlich jemand diese Arbeit erledigen müsste. Argumente die zählen?!
Höchste Zeit für mich in die Latzhose zu schlüpfen und einen Tag lang Tonnen und Container mit der Berliner Müllabfuhr zu leeren. Im Hochsommer.
Und das bringt mich teilweise an meine Grenzen. Wer schon einmal bei 25 Grad Mittagshitze in die Mülltonne eines chinesichen Restaurants geschaut und vorallem gerochen hat und dort die vergammelten
"Chop Soy Hühnerfleisch-Reste" vorfand, der weiß, wie schnell und brutal Übelkeit zuschlagen kann. Und wie nachhaltig.
Die Jungs von der BSR jedenfalls haben sich über mich köstlich amüsiert.
"Der Chinamann schockt uns schon lange nicht mehr. Da musste mal beim Dönermann an der Tonne riechen...", und schon wieder schüttelte meinen orangen Begleiter eine Lachsalve so kräftig durch, dass sie seinen Geruch nach Müll überall verteilte.
Apropos Geruch. Ist das nur ein Gerücht oder riecht man als Müllmann auch noch nach Feierabend?!
Keine Ahnung, wie es die anderen handhaben, aber ich habe mich mindstens 30 Minuten lang geduscht, dabei kräftig eingeseift und weiter geduscht und trotzdem hatte ich auch noch Tagen danach diesen ganz bestimmten, berufstypischen Duft in der Nase, der mich nicht nur an den Chinamann erinnerte.
